Die Welle
2024
Das Stück
„Ihr meint also, eine Diktatur wäre in Deutschland nicht mehr möglich?« – »Auf keinen Fall! Dafür sind wir viel zu aufgeklärt.“
DIE WELLE” basiert auf einem realen Experiment, das 1967 von dem Geschichtslehrer Ron Jones in den USA durchgeführt wurde. Jones wollte seinen Schüler:innen veranschaulichen, wie der Nationalsozialismus in Deutschland entstehen und sich ausbreiten konnte, indem er die Dynamiken von Macht, Autorität und Gruppenzwang verdeutlichte. DIE WELLE spielt an einem fiktiven Schillergymnasium. Nach der Behandlung des Themas Faschismus im Geschichtsunterricht äußern die Schüler:innen einstimmig Unverständnis darüber, warum die Mehrheit der Deutschen während des Nationalsozialismus die Verbrechen des Dritten Reiches schweigend mit angesehen hat und sind überzeugt davon, dass so etwas heute nicht mehr geschehen könnte. Daraufhin initiieren einige Lehrer:innen während der Projektwoche ein Experiment. Im Rahmen ihres Projekts „Toll im Team“ sollen die Schüler:innen durch verschiedene Übungen zu einer starken Gemeinschaft geformt werden. Doch das Experiment entwickelt eine eigene Dynamik, gerät außer Kontrolle und führt zu erschreckenden Konsequenzen, die den Schüler:innen die Anfälligkeit für totalitäre Bewegungen vor Augen führen.
Zusätzlich finden während der Projektwoche weitere Aktivitäten statt: Das „Schilli-Theater“ erarbeitet ein Stück über „Die weiße Rose“, welches den Widerstand der Geschwister Sophie und Hans Scholl gegen das Hitlerregime thematisiert. Begleitet wird die gesamte Projektwoche von der Berichterstattung der Social-Media-Gruppe „Schilli-Online“.
Zur Inszenierung
Mit der „WELLE“ möchten wir in diesem Jahr ein Stück auf die Bühne bringen, das die aktuellen politischen Ereignisse reflektiert, die uns zunehmend beschäftigen. Die Geschichte von “DIE WELLE” basiert auf einem realen Experiment, das 1967 von dem Geschichtslehrer Ron Jones an der Cubberley High School in Palo Alto, Kalifornien, durchgeführt wurde. Jones wollte seinen Schüler:innen veranschaulichen, wie der Nationalsozialismus in Deutschland entstehen und sich ausbreiten konnte, indem er die Dynamiken von Macht, Autorität und Gruppenzwang verdeutlichte. Doch das Experiment lief aus dem Ruder, als die Schüler:innen die Bewegung ernst nahmen und sich zunehmend autoritärem Verhalten hingaben. Morton Rhue verarbeitete dieses Experiment in seinem 1981 veröffentlichten Roman “Die Welle”, der auch in einer Theaterfassung von Reinhold Tritt vorliegt. Das Stück adaptiert und dramatisiert die Ereignisse, um die Lehren und Gefahren solcher sozialen Experimente sowie die Anfälligkeit für totalitäre Bewegungen aufzuzeigen.
Gleichzeitig möchten wir betonen, dass es immer Einzelne gibt, die den Mut haben, gegen solche totalitären Strömungen anzukämpfen. „Einer muss doch damit anfangen.“ Dies thematisieren wir durch das „Stück im Stück“, in dem die Theatergruppe des Schillergymnasiums die Geschichte der „WEIßEN ROSE“ inszeniert. Die „WEIßE ROSE“ war eine Widerstandsgruppe, die passive Opposition gegen Adolf Hitler und den Nationalsozialismus leistete, indem sie zahlreiche Flugblätter verfasste und verteilte, die zur Beendigung des Krieges und zum Sturz der nationalsozialistischen Regierung aufriefen. Heute gilt die „WEIßE ROSE“ als Symbol für mutigen Widerstand und Zivilcourage gegen Unrecht und Tyrannei. Unsere selbst entwickelte Spielfassung der “WEIßEN ROSE” basiert auf den Briefen und Aufzeichnungen von Hans und Sophie Scholl sowie zahlreichen Biographien.
Zusätzlich schaffen wir durch unsere Social-Media-Gruppe „Schilli-Online“ aktuelle Bezüge. In der heutigen digitalen Ära haben Informationen die Macht, schnell große Wellen zu schlagen und sich viral zu verbreiten. Im Gegensatz zum ursprünglichen Experiment von Ron Jones gehen wir davon aus, dass „DIE WELLE“ heute nicht mehr ein lokales Schulprojekt bleiben würde, sondern sich durch digitale Medien weltweit ausbreiten könnte.
Aufführung und Karten
Dienstag 02. Juli 2024
Mittwoch 03. Juli 2024
Donnerstag 04. Juli 2024
jeweils 19.30, Waggonhalle Marburg
Kartenwünsche unter
theater@elisabethschule.de
Fotos
Ensemble
Alena Malik
Alina Hagemann
Alma Clement
Aron Schriever
Asmaa Bouali
Charlotte Look
Dana Stein
Emile Fueß
Emma Mand
Franca Wind
Frieda Höfler
Jamila Lorenzen
Johanna Oehler
Jonathan Fischer
Kim Simon
Lea Basha
Lea Krajewski
Lee Breuer
Lina Gries
Lina Veit
Nele Thomsen
Sebastian Böhler
Sophia Fischer
Sophie Manthey
Stella Böttner
Tara Rudolph
Tim Weigand
Presse
Spielleitung
Tobias Purtauf