16.11.2010
Magie der Buchstaben
Um den Reichtum der deutschen Sprache zu erhalten, haben sich 20 Schülerinnen und Schüler der Elisabethschule und der Freien Waldorfschule mit Texten aus 200 Jahren Literatur befasst. Artikel ...
13.09.2010
Sprachliche Schatzsuche
Artikel von Herrmann Schubart in der Zeitschrift "Sprachnachrichten" 14/2010
01.05.2010
Schüler beleben vergessene Worte
von Lisa Kroggel, Oberhessische Presse vom 27. April 2010
Gymnasiasten spürten verloren gegangene und poetische Wörter in der deutschen Literatur auf
20 Schüler der freien Waldorfschule und der Elisabethschule tauchten vier Monate gemeinsam in die 0" Welt der literarisch-poetischen Sprache ein.
Die Schüler entdeckten Wörter wie "Zaubergesang", "Innigkeit", und "Glückseligkeit". Die Ergebnisse ihrer sprachlichen Erkundungen und Reflexionen werden ab Herbst im Buchhandel u nter dem Titel "Das vergessene Wort" erhältlich sein.
Das Projekt wird von der HansJoachim-Lenz Stiftung gefördert und findet regelmäßig bundesweit statt. Es wird von der Pädagogin Angelika Humann und der Literaturwissenschaftlerin Dr. Katrin Bibiella geleitet.
Durch die Arbeit mit den literarischen Texten soll das Sprachvermögen der Schüler gesteigert und eine sensible und kreative Sprachverwendung gefördert werden.
Bei der Übergabe der Zertifikate und einer finanziellen Aufwandsentschädigung an die Zwölftklässler in der Aula der Elisabeth-Schule trugen einige der freiwilligen Sprachforscher ihre Essays vor. Wie "eine Reise in die Seele eines anderen Menschen" sei das Lesen.
Als Liaison zwischen den Menschen wurde die Sprache beschrieben, zugleich aber auch als Möglichkeit der Verstellung. Auch die Frage danach, wo Sprache beginnt und wo sie endet, stellten sich die Schüler. Als ein "ewiges Spiel, bei dem es keinen Gewinner gibt" wurde sie ebenfalls bezeichnet.
Tobias Meinel, der Direktor der Elisabeth-Schule, beschrieb bei seiner Begrüßung die durch das Projekt wiederbelebten Wörter aus Werken vom Barock bis ins 19. Jahrhundert als "Schlüssellöcher, durch die man in eine vergangene Zeit sehen kann".
Dr. Bibiella betonte, dass die Ausbildung einer persönlichen, treffenden Sprache ein Stück schöpferisches Leben sei, das dazu beitrage, besser kommunizieren zu können. Jeder müsse dazu ermutigt werden, eine eigene sensible und somit effektive Sprache zu entwickeln.
Professor Dr. Ulrich Knoop vom Kuratorium der Stiftung wies auf die Wichtigkeit des aktiven Gebrauchs der Sprache hin, denn nur in ihrer aktiven Verwendung lebe sie und entwickle sich weiter. Gerade heute, wo viel mit Bildern gesprochen werde, dürfe man nicht den Umgang mit Wörtern und Texten vernachlässigen.
20.11.2009
Das vergessene Wort. Vom Reichtum der deutschen Sprache
So heißt ein gemeinsames Sprachprojekt von Elisabethschule und Waldorfschule, das schon seit einigen Jahren an vielen deutschen Gymnasien mit großem Erfolg durchgeführt wird.
Jugendliche (9. bis 12. Klassenstufe) erforschen ihre Muttersprache. In einer viermonatigen Arbeitsphase beschäftigen sich die (freiwilligen) Projektteilnehmer mit einem Werk der deutschsprachigen Literatur, das sie sich aus einem vorgegebenen Kanon, vom Barock bis ins 20. Jahrhundert reichend, selbst ausgewählt haben.
Sie filtern vergessene, das heißt ihnen unbekannte und ungebräuchliche aber auch ihrer Einschätzung nach besonders schöne und poetische Worte, Satzgebilde und Sprachbilder aus den Texten. Beim Lesen müssen sie daher besonders sensibel auf die Sprache achten – inhaltliche, interpretatorische Überlegungen dürfen in den Hintergrund treten. Ihre Leseerfahrung soll der Auslöser für eine möglichst tiefschürfende und kreative Reflexion über die Sprache sein.
Hierzu werden zusätzliche Impulse durch vier, das Projekt begleitenden Arbeitstreffen gegeben (je ein Treffen/Monat). In einem Erfahrungsbericht formulieren die Teilnehmer ihre Überlegungen und Erkenntnisse. Zum Schluss finden sie selbst Attribute, um das Gelesene bzw. ihre Erfahrungen zu charakterisieren – eine leichte, spielerische Aufgabe; hier dürfen die Teilnehmer auch selbst Worte erfinden!
Die Arbeit beruht auf Freiwilligkeit. Die Teilnehmer sollen sich aus eigenem Antrieb heraus einbringen in dem Bewusstsein ihrer geistigen Bereicherung und der Bedeutung dieser Arbeit für ihre persönliche Entwicklung. Sie können die Schönheit und den Wert ihrer Muttersprache für sich selbst entdecken und das eigene Sprachempfinden, Sprachkompetenz und Sprachinteresse entfalten und verfeinern.
Die Beiträge der Teilnehmer werden in einer Dokumentation publiziert, die ihnen und der Schule bei Erscheinen überreicht wird. Die Teilnehmer erhalten ein Teilnahme-Zertifikat und eine finanzielle Anerkennung in Höhe von 60.- Euro. Das Projekt wird durch eine Stiftung in Mainz gefördert.
An unserer Schule wird das Projekt geleitet von Frau Trautwein.