Vom 03. bis 11. Oktober nahm der Spanischkurs der 10er an einem Austauschprojekt im Rahmen des Erasmus+-Programms in Bilbao, im Norden von Spanien, teil. Das Thema des Projekts, welches Ende März in Marburg fortgesetzt wird, ist in diesem Jahr „Enchanted stories – Rethinking diversity in fairy tales and legends“.
Am Freitag, den 03. Oktober machten wir uns auf den Weg nach Bilbao, wo unsere Gastfamilien bereits auf uns warteten. Am Nachmittag lernten erst einmal alle ihre Familien kennen, bevor es abends noch auf ein Straßenfest ging.
Am zweiten Tag lernten wir die spanische Kultur individuell kennen. Eine Familie hat beispielsweise einen traditionellen 15. Geburtstag, eine sogenannte quinceañera, gefeiert, die wir weniger Wochen vorher erst im Spanischunterricht behandelt hatten. Andere Familien waren am Meer oder haben ihren Austauschschülern die Stadt gezeigt.
Der dritte Tag war abwechslungsreich und wir konnten die Stadt und ihre Umgebung noch besser kennenlernen. Einige besuchten einen Drehort der Serie Game of Thrones, von dem man auch einen atemberaubenden Ausblick auf Bilbao hat. Nach dem Besuch des Drehorts ging es weiter zum Strand. Einige von uns haben sogar die Gelegenheit genutzt, ins Wasser zu springen. Zum krönenden Abschluss des Tages haben wir zusammen Paella gegessen. Das traditionelle spanische Gericht war ein Highlight, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Der erste Schultag begann mit einer Schulführung. Dann wurden von einigen unserer Austauschpartnerinnen und -partner eine Präsentation auf Deutsch über das Baskenland, die Baskische Sprache und kulturelle Besonderheiten gehalten. Danach wurden uns verschiedene Götter der griechischen und römischen Mythologie vorgestellt. Anschließend spazierten wir durch die Altstadt, um Statuen dieser Götter in der Stadt zu finden und so gleichzeitig die Stadt noch besser kennenzulernen.
Am Dienstag recherchierten wir mit Hilfe des Internets zum Thema baskische Mythologie und fingen an Infografiken zu erstellen. Danach ging es für uns schon weiter mit dem Bus nach Guernica. Der Ort ist sehr besonders, da die Nazis dort, vor dem zweiten Weltkrieg, einige Bombentests durchführten, was zu vielen Schäden und zum Tode von Zivilisten führte. Dort besuchten wir zwei Museen. Das erste Museum thematisierte die Geschichte, Tradition und Architektur des Baskenlandes. Wir erfuhren Einiges über die Entwicklung des Baskenlandes und über Legenden, die wir für unser Projekt nutzen konnten. Das zweite Museum handelte von der Geschichte des Baskenlandes im politischen Sinne. Das wohl besonderste Element war eine legendäre alte Eiche namens „Gernika Arbola“, welche die Freiheit und Unabhängigkeit der Basken symbolisiert.
Am Mittwoch ist uns bereits auf dem Schulweg ein starker Wind aufgefallen, der unsere Pläne später durcheinanderwirbeln sollte. Zunächst stellte uns einige spanische Schülerinnen und Schüler Unterschiede der baskischen und griechisch-römischen Mythologie vor, was im Anschluss in die Infografiken aufgenommen wurde. Im bilingualen Geschichtsunterricht erarbeiteten wir zusammen den Ablauf des zweiten Weltkrieges. Unser Ausflug zu einer bedeutenden Brücke musste wegen des Sturmes leider abgesagt werden. Stattdessen gingen alle ins Kulturzentrum von Bilbao und ins Museum der Schönen Künste, wo es eindrucksvolle Gemälde und Skulpturen gab.
Am Donnerstag standen einige spannende Aktivitäten auf unserem Programm. Der Morgen begann mit einem Besuch im Fischermuseum von Bilbao. Das Museum gab uns einen interessanten Einblick in die Geschichte der Region und die Bedeutung des Fischfangs für die Stadt, sowie Legenden, die über das Meer erzählt werden. Die Ausstellungsstücke vermittelten uns viel über die traditionellen Fischereitechniken und die Entwicklung der Hafenstadt vermittelten. Der Guide erklärte uns, wie sich die Arbeit auf See im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Nach dem Museum besichtigten wir eine der ältesten Brücken der Stadt, die „Puente Colgante“. Diese beeindruckende Brücke wurde im 19. Jahrhundert erbaut und spielt eine wichtige Rolle für den Verkehr in Bilbao. Es war faszinierend, die Architektur und die Geschichte dieses Bauwerks zu sehen, das sich über den Fluss zieht und noch heute in Betrieb ist. Am Nachmittag feierten wir den Geburtstag einer Mitschülerin.
Der Freitag war unser letzter Tag in Spanien. Unsere Austauschpartnerinnen und -partner, ein Kochkurs und die spanischen Lehrerkräfte bereiteten für uns ein Abschlussfrühstück vor. Anschließend stellten wir nach einer letzten kurzen Arbeitsphase unsere Infografiken gegenseitig vor. Zuletzt evaluierten wir das Projekt über Mentimeter. Danach mussten wir uns bereits von unseren Spanierinnen und Spaniern verabschieden. Unser letzter Stopp in Bilbao war das berühmte Guggenheim Museum. Das Guggenheim Museum ist eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Bilbao und ist ein Museum für moderne Kunst. Anschließend ging es zurück nach Deutschland. Es hat sehr viel Spaß gemacht und natürlich konnten wir viel von einer anderen Kultur lernen und auch neue Freundschaften schließen. Wir freuen uns schon darauf unseren Austauschpartnern Marburg (und Marburgs besondere Beziehung zu Märchen) zu zeigen.



