Ein Raum für Macher
Im letzten Schuljahr habe ich kurz vor den Osterferien im Rahmen von Erasmus+ an einer Fortbildung an der Europass Teacher Academy in Barcelona teilgenommen. Neben kulturellen und sozialen Aktivitäten ging es fünf Tage lang um die Frage, wie man einen Makerspace in der Schule errichtet. Zusammen mit Lehrern und Lehrerinnen aus Kroatien und Litauen konnten wir ein tieferes Verständnis dafür erlangen, was Makerspaces sind und welche Ziele damit verbunden werden.
Generell handelt es sich bei einem Makerspace um einen physischen oder virtuellen Raum, in denen Schülerinnen und Schüler zusammenkommen, um Projekte zu entwerfen. Sie sehen aus wie eine Kombination aus einem Wissenschaftslabor, einem Kunstraum und einer Bibliothek. Der Makerspace ist nicht beschränkt auf einzelne Schulfächer und verbindet durch die hohe Flexibilität und Organisation vielmehr als offene Werkstatt alle Jahrgangsstufen und Unterrichtsfächer. Dabei fördert das praktische Lernen neben der Zusammenarbeit auch das kritische Denken, Kreativität und die Problemlösekompetenzen. Die Schülerinnen und Schüler können dort eigenverantwortlich, selbst gesteuert und spielerisch tüfteln, experimentieren und ihre eigenen Projekte von der Idee bis zur Umsetzung gestalten.
Makerspaces werden als eine unglaubliche Chance für Innovation im Bildungswesen angesehen. Bisher verfügen nur wenige Schulen in Hessen über eine Art Makerspace und man findet sie sonst größer dimensioniert an Universitäten oder in Wirtschaftsunternehmen. Inwieweit Elemente eines Makerspaces in die E-Schule integriert und bereits vorhandenen Ressourcen und Räumen genutzt werden können, ist noch zu prüfen und ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.
Marius Müller