Austauschfahrt nach Irland

Vom 25. – 31. März 2025 konnten zum ersten Mal Schülerinnen und Schüler der Elisabethschule im Rahmen des Erasmus+ – Programms an einem Austausch mit Irland teilnehmen. Im Mittelpunkt der Austauschfahrt stand dabei das Kennenlernen der irischen Kultur.

Céad míle fáilte – mit diesem Spruch aus dem Gälischen, der so viel bedeutet wie ‚Hundertausendmal willkommen‘, wurden wir an der irischen Schule Scoil Na Trionoide Naofa begrüßt. Die Schule liegt unweit der irischen Stadt Limerick im Süden der Insel und ist erst 2016 eröffnet worden. Bei der Schulführung waren die deutschen Schülerinnen auch sichtlich beeindruckt von der hellen, freundlichen Architektur und Atmosphäre sowie der modernen Ausstattung der Schule.

Da hier wie an vielen anderen irischen Schulen die Schülerinnen Uniformen tragen, fielen wir natürlich sofort auf – und wurden immer wieder freundlich begrüßt und angesprochen. Diese Gastfreundschaft und entgegenkommende Art unterscheiden sich doch sehr von der eher zurückhaltenden Art in Deutschland. Beim Rundgang durch die Schule konnten wir dann eine Vielfalt unterschiedlicher Unterrichtsfächer kennenlernen, die es so bei uns nicht gibt: Schreinerei- und Metallarbeiten, Kochen, Nähen, Elektrotechnik oder auch Debattierkurse. Hoffnungslos verloren waren wir allerdings im Gälischunterricht, den alle Schülerinnen hier besuchen und der neben der gälischen Sprache auch die irischen Traditionen vermittelt. Bei einer kleinen Wanderung am Nachmittag konnten wir dann auch einen Eindruck von der Gegend rund um die Schule bekommen, in der es noch viele Farmen und ländliche Strukturen gibt.

Ein Höhepunkt des Aufenthalts war der Tagesausflug zu den weltberühmten Cliffs of Moher im Nordwesten Irlands und zum Bunratty Castle. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Kliffs fallen an manchen Stellen bis zu 214 m in die Tiefe in den Atlantik, und mit ein bisschen Glück konnte man auch Papageientaucher entdecken, die hier wie 30 andere Vogelarten nisten. Entgegen der stereotypischen Annahme, dass es in Irland immer regnet, hatten wir an diesem Tag Glück und konnten einen weiten Blick auf die gesamte Küste mit ihren imposanten Klippen genießen. Ein Spaziergang auf den Klippen war eine atemberaubende Erfahrung, bei dem einem durchaus schwindelig werden konnte.

Im Anschluss daran haben wir die mittelalterlich Burg Bunratty besichtigt, die früher eine Wikinger-Siedlung war und in den zahlreichen Kämpfen mit den Normannen und Engländern mehrmals zerstört und immer wieder aufgebaut wurde. Mehrere sogenannte, adlige Clans lebten hier über die Jahrhunderte hinweg und regierten diesen Teil des Landes. Um die Burg herum gibt es ein nachgebautes Dorf (‚Folk Village‘) aus dem 19. Jahrhundert, in dem wir spannende Informationen zu unterschiedlichen Berufen (Schmied, Arzt, Lehrer) und die Lebensweise der Bauern und Familien dieser Zeit erhielten.

Nach so vielen Eindrücken und Erlebnissen hatten wir am Ende der Woche die Möglichkeit, einige kulturelle und traditionelle Bräuche der Iren aktiv nachzuempfinden. Bei einem Kochprojekt haben wir einen ‚apple crumble‘ und das für Irland typische ‚brown bread‘ gebacken. Hier stellte sich schnell heraus, wer auch Zuhause schon einmal gebacken hatte und zumindest Salz und Zucker voneinander unterscheiden konnte….

Sportlich aktiv ging es dann beim Hurling bzw. Camogie (weiblicher Name dieser Sportart) weiter – einem irischen Nationalsport keltischen Ursprungs, bei dem mit einem Schläger (Hurley) ein kleiner Lederball (Sliotar) in ein zwischen 7m hohen Torpfosten befindliches Tor mit einer Querstange auf 2,50m Höhe geschlagen oder mit dem Fuß getreten werden muss. Hurling gilt als eine der schnellsten Ballsportarten der Welt, und der 100-120 gr. schwere Ball kann bis zu 150km/h erreichen und gut 80m fliegen. Kein Wunder also, dass bei dieser Sportart Helmpflicht besteht.

Eines darf natürlich bei einem Austausch mit Irland nicht fehlen: Musik und Tanz. Nichts prägt die irische Kultur- neben den allseits bekannte Pubs- so sehr wie das gemeinsame Musizieren und Tanzen. Auf traditionellen Instrumenten, die für unsere Ohren teilweise gewöhnungsbedürftig waren, gaben uns einige Schülerinnen eine Kostprobe ihres Könnens, bevor wir dann alle gemeinsam einige Tänze, darunter den berühmten Ceilidh, tanzten. Sicherlich war es nicht jedermanns Geschmack, aber den meisten hat es doch viel Spaß gemacht.

Neben all diesen Aktivitäten waren es vor allem auch die persönlichen Erlebnisse, Gespräche und Unternehmungen mit den jeweiligen Austauschschülerinnen und Gastfamilien, die diesen Aufenthalt so spannend und interessant gemacht haben. Einige Schülerinnen wären am liebsten noch länger geblieben und die ein oder andere Freundschaft, die in diesen Tagen geknüpft wurde, hält hoffentlich auch über den Austausch hinweg an.